Free PDF No Blame Approach - Mobbing-Intervention in der Schule - Praxishandbuch, by Heike Blum Detlef Beck
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No Blame Approach - Mobbing-Intervention in der Schule - Praxishandbuch, by Heike Blum Detlef Beck
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Heike Blum und Detlef Beck qualifizieren seit vielen Jahren zusammen mit dem Team des No Blame Approach Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter und -pädagoginnen, Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, der Gewaltprävention sowie der Polizei in der Anwendung des No Blame Approach.
Produktinformation
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: fairaend; Auflage: 5., aktualisierte Auflage (27. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3000277552
ISBN-13: 978-3000277559
Größe und/oder Gewicht:
16,7 x 2 x 23,8 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.1 von 5 Sternen
13 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 147.049 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Den NBA schätze ich bei meiner Arbeit sehr und das Buch ist hervorragend dazu geeignet es aktiv im laufenden Prozeß zu Rate zu ziehen.Wie eine Mobbing Situation strukturiert ist kann man in einigen Büchern nachlesen. Aber ich kenne keinen anderen Ansatz der so klar und positiv mit Mobbing umgeht. Denn, arbeitet man viel mit Kindern und deren Problemen, sieht man sehr schnell, dass es bei Kindern nie einfach nur Täter und Opfer gibt, sondern dass die Täter durchaus immer einen "Grund" haben, so zu handeln, wie sie es tun. Häufig sehe ich einfach eine Ratlosigkeit in Bezug auf alternative Handlungsmöglichkeiten.Deshalb gefällt mir der NBA so gut. Er verzichtet auf die Schuldzuweisungen und wendet sich einer positiven Möglichkeit der Verhaltensänderung zu. Er macht es möglich, zu sagen, was man von den Kindern möchte und beschränkt sich nicht darauf, zu sanktionieren, was man nicht möchte. Außerdem erspart einem der NBA den mühsamen Erkundigungsprozeß, wer wann was zu wem gesagt hat und warum. Die Vergangenheit bleibt stehen, es geht um eine Änderung in der Zukunft.Dieses Buch ist optimal, wenn es darum geht, auch schnell mal nachschlagen zu wollen, wie es nun weitergehen kann, wenn der Fall mal stockt oder nicht so rund läuft, wie es wünschenswert wäre. Die Kapitel sind gut aufbereitet, übersichtlich gestaltet und klar formuliert. Die Handlungsschritte sind klar definiert und machen das Vorgehen leicht.Einfach ein tolles Arbeitsmaterial!!!
Aufgrund der vielen positiven Rezensionen habe ich die aktualisierte Ausgabe 2016 gelesen. Es ist nachvollziehbar, dass Pädagogen im stressigen Schulalltag nach einfachen, strukturierten Lösungsansätzen suchen, um Mobbing zu stoppen. Zudem steht im Bildungssektor häufig nicht das Vorgehen im Fokus, das den größten Nutzen für die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung aller SchülerInnen hat, sondern das kostengünstigste, praktikabelste und scheinbar erfolgreichste. Das mag die Begeisterung für den No-Blame-Approach erklären, aber der Zweck rechtfertigt nicht jedes Mittel.Der NBA ist eine überholte Methode, die einseitig zu Lasten des Opfers geht, während sie scheinbar auf Opferschutz abzielt. Seit der No-Blame-Approach Anfang der 90er Jahre entwickelt wurde, gab es sowohl in der Mobbing-Forschung neue Erkenntnisse als auch in der gesellschaftlichen Entwicklung Veränderungen, die nicht zu einer Reflektion und Überarbeitung des Konzeptes der pädagogischen Förderung der Täter auf dem Rücken der Opfer geführt haben.Die Einfachheit der Vorgehensweise mag PädagogInnen heute noch verblüffen, "darin grenzt sie sich zu systemischen Ansätzen ab". Die Naivität, dass mit dem No-Blame-Approach vielschichtige Mobbing-Problematiken in Schulen "bewältigt" werden könnten, lässt einen sprachlos zurück. Es gibt mehrere Ansatzpunkte für Kritik.1. Der Ansatz ist keineswegs frei von Sanktionen. Im Gegenteil, er sanktioniert die Mobbing-Akteure positiv: "Entscheidend scheint mir das Umdefinieren von "Tätern" in "Experten" zu sein." Damit wollen die Anwender ein positives, prosoziales Selbstbild der Täter unterstützen, in der Hoffnung, dass diese ihr Verhalten dann dementsprechend ändern. Diese Herangehensweise erstaunt, da neuere Studien klare Ansagen an die Täter nahelegen, um deren aggressives Verhalten nachhaltig zu stoppen. Dies ist essentiell, da das Täterverhalten als sehr stabil gilt. Der No-Blame-Approach belohnt hingegen aggressive Strategien zur Aufwertung des eigenen sozialen Status quasi mit der Aufnahme in das Expertenteam. Zudem legen viele Quellen nahe, eben NICHT auf Personen zu fokussieren, sondern auf das problematische bzw. erwünschte Verhalten, um dem komplexen Beziehungsgeflecht gerecht zu werden. Die Täter sind zudem soziokognitiv häufig talentiert bzw. sozial kompetent und verstehen es subtil zu manipulieren, sonst würde ihr Mobbingverhalten schnell entdeckt werden. Das birgt für das Opfer das Risiko, dass die Täter den Hintergrund der Unterstützungsgruppen-Inszenierung durchschauen und das Spiel nur mitspielen, wenn es ihnen Vorteile bietet.Die Opfer hingegen wird negativ sanktioniert, indem es auf seine passiv-hilflose Rolle festgelegt bleibt und so vor der Unterstützungsgruppe als Objekt, das ihrer Hilfe bedarf, blossgestellt und somit auch den Tätern erneut ausgeliefert wird. Äußert das Opfer den Wunsch, NICHT namentlich in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt zu werden, soll der Anwender ihm verdeutlichen, dass er sagen MUSS, um wen es sich handelt, damit etwas für ihn / sie verändert werden kann. Diese gezielte Manipulation des Opfers dient eher der Durchführbarkeit des No-Blame-Approaches als dem vitalen Interesse des Opfers nicht erneut vor seinen Klassenkameraden stigmatisiert zu werden. Diese Vorgehensweise ist fahrlässig, da alle Studien laut Dr. Mechthild Schäfer belegen, dass nicht das Opfer als Person oder seine Eigenschaften, sondern allein seine relative Position in der Klasse ursächlich für die Opferrolle ist. Du Opfer!: Wenn Kinder Kinder fertigmachen Fair wäre, das Opfer durch Aufklärung - im Idealfall der ganzen Klasse - zu entlasten und es so als Experten in eigener Sache zu stärken statt es für pädagogische Zwecke zu instrumentalisieren.2. Obwohl konstatiert wird, dass Mobbing in Schulklassen durch ein extremes Machtungleichgewicht gekennzeichnet wird, wird dem Opfer suggeriert, dass die Herstellung eines ähnlichen Machtungleichgewichtes und seine Ausgrenzung von der Lösung seines Problemes erforderlich sei. Was das im Falle des Scheiterns für das Opfer bedeutet, wird an keiner Stelle hinterfragt. Der Erfolg der Methode wurde auch nicht von neutralen Dritten geprüft und die Folgen im Falles des Scheiterns für die Mobbing-Betroffenen langfristig beobachtet. Befremdlich wirkt, wenn die Unterstützungsgruppe zum Nachgespräch "unbedingt geschlossen kommen und über den Erfolg ihres Wirkens gemeinsam berichten wollte". Erst missbraucht die Gruppe ihre soziale Macht, das Opfer in eine isolierte Position zu mobben. Dann wird sie ermächtigt, es aus seiner hilflosen Lage wieder zu befreien. Die Machtkonstellation, Abhängigkeiten und der Missbrauch von sozialer Macht durch die Mobbing-Akteure, um den eigenen sozialen Status auf Kosten anderer aufzuwerten, wird nicht hinterfragt und vor allem nicht begrenzt. Ein gleichberechtigter sozialer Umgang kann so nicht gelernt werden.Klar ist, dass das Opfer selbst alleine nichts zur Verbesserung seiner Situation beitragen kann. Der Vergleich mit dem nicht funktionierenden Körperorgan hinkt allerdings, zahlreiche Schulwechsler belegen, dass dasselbe Kind in einer Schule, die auf soziales Miteinander, Vermittlung von Werten wie Arbeitshaltung und Einhaltung von Regeln Wert legt, akzeptiert und respektiert wird. Das Opfer muss also keineswegs "operiert" werden, sondern es muss lediglich an der Gruppendynamik, dem Machtgefälle und den Klassenregeln gearbeitet werden, damit sich das Opfer selbst helfen kann. Dafür gibt es andere wirksame systemische, gleichberechtigte Ansätze, die ohne Inszenierung und Manipulation auskommen und das unter Mobbingattacken leidende Kind als das sehen was es ist: Einen austauschbaren Symptomträger in einem kranken System.3. Physische wie psychische Gewalt schädigen Beziehungen, dennoch zwingt der No-Blame-Approach das Opfer Hilfe vom Täter zu akzeptieren und ermutigt es nicht, Grenzen zu setzen. Das erscheint insbesondere vor dem Hintergrund der teilweise sehr langen und belastenden Leidenswege der Opfer absurd und als weitere Schikane, fatalerweise seitens der Schule. Wieviel Entscheidungsfreiheit bleibt dem Opfer in seiner Verzweifung vor dem Hintergrund der Schulpflicht? Dieser Aspekt wird im Buch gänzlich ausgeblendet, weil der No-Blame-Approach keine Reflektion der Vergangenheit zulässt und als wirksame Methode - meist alternativlos - verkauft wird. Der Blick soll auf die Zukunft gerichtet bleiben. Im Kapitel "Knackpunkt: Mobbing-Betroffener" wird die fehlende Zustimmung des Mobbing-Betroffenen dann als "starker Hinweis dafür, dass den Betroffenen noch etwas Wichtiges fehlt, um dem geplanten Vorgehen zustimmen zu können" interpretiert. Auf die naheliegende Idee, der No-Blame-Approach könne Denkfehler implizieren oder schlicht nicht vertrauenswürdig sein, kommen die Autoren nicht.Dies zeigt sich auch im Kapitel "Ergänzende Unterstützung für Mobbing-Betroffen, Akteure und die Klasse". Bei so viel Ignoranz in Bezug auf das Opfer erstaunt es nicht, dass in den meisten Fällen das Opfer anschließend Unterstützung braucht. Als Signale werden angeführt, dass der Mobbing-Betroffene keine wirkliche Bereitschaft zeigt oder keine Möglichkeit sieht, die Unterstützung anzunehmen, weiterhin "schwieriges" Verhalten zeigt oder keine Veränderungen sieht. Hier wird die Verantwortung für das Scheitern des No-Blame-Approaches auf das Opfer verlagert, obwohl es vom Prozess der Lösung seines Problemes ausgegrenzt wurde und gezwungen war, die gesetzte Vorgehensweise zu akzeptieren oder auf Hilfe zu verzichten. So wie das Opfer nicht verantwortlich für seine Isolation innerhalb der Klassengemeinschaft ist, kann es nichts dafür, wenn die Arbeit der Unterstützungsgruppe an seinen Bedürfnissen vorbei geht. Die passive, hilfsbedürftige, OHNMÄCHTIGE Rolle wurde ihm diesmal vom Erwachsenen seines Vertrauens zugeteilt. Warum sollte es nicht möglich sein, die Machtverhältnisse umzukehren und eine Unterstützungsgruppe mit dem Opfer und ohne Täter - mit dem Ziel aggressives Verhalten zu stoppen - zu organisieren?Fatal ist es für Betroffene, wenn an Schulen der No-Blame-Approach als einzige Mobbing-Intervention angeboten wird und auch in der Umgebung keine Schulen mit alternativen Konzepten arbeiten. Dann heißt es wohl, durchhalten bis zum bitteren Ende der Schulpflicht. Ansonsten wirkt ein Schulwechsel häufig Wunder!FAZIT:- Eine Methode, die vor über 25 Jahren „für Kinder mit emotionalen und Verhaltensproblemen“ entwickelt wurde, heute an deutschen Schulen oder gar an Arbeitsplätzen zu etablieren, ist fahrlässig. George Robinson und Barbara Maines haben sofort gespürt, dass „ihre Philosophie und Einstellung zum Umgang mit VERSTÖRTEN Kindern sehr ähnlich waren. Mobbing ... die etwas andere Gewalt: No Blame Approach in Schule und Jugendarbeit. Für diesen Zweck mag das Konzept sinnvoll (gewesen) sein. Sensiblen, intelligenten - nicht traumatisierten - Menschen fällt allerdings auf, dass sie in der Opferrolle vom Anwender manipuliert und bevormundet werden während die Täter für ihre aggressiven Strategien belohnt werden.- Jannan schlussfolgert für die Arbeit mit Tätern an Schulen: "Wer klare Grenzen setzt und auf Grenzverletzungen angemessen reagiert, schafft ein Gegengewicht zum Persönlichkeitsdefizit." Das Anti-Mobbing-Buch: Gewalt an der Schule - vorbeugen, erkennen, handeln. Mit Elternheft (Beltz Praxis)ALTERNATIVEN (ergänzt 08/18):Eltern und Pädagogen empfehle ich als Alternative Bücher von "echten" Expertinnen mit adäquater beruflicher Qualifikation, die zudem zum Thema geforscht haben bzw. noch forschen:Wenn man gerade anfängt, sich mit dem komplexen Phänomen Mobbing auseinanderzusetzen, und es auf einer tieferen Ebene verstehen möchte, sowohl Mutig gegen Mobbing" von der Berner Professorin Francoise Alsaker Mutig gegen Mobbing: in Kindergarten und Schule als auch "Du Opfer - Wenn Kinder Kinder fertigmachen" von der Münchner Professorin Mechthild Schäfer.Sehr empfehlenswert ist Bullying Prevention: What Parents Need to Know von den drei kanadischen Psychologinnen Pepler, Craig, Cummings. Sie bringen das Wesentliche kurz und knapp auf den Punkt und beschreiben Mobbing als das was es ist: Ausdruck von Beziehungsstörungen und mangelndem Respekt.Insofern unterscheidet sich der No Blame Approach in nichts vom Mobbingprozess selbst. Das schmale Büchlein liefert auch Antworten auf die Frage wie es möglich ist, dass so viele Menschen mit fehlendem Knowhow und fehlenden Kompetenzen glauben (können), der No Blame Approach sei "hoch wirksam":Bullying macht die viktimisierten Kinder anfällig für jede Form von Missbrauch in Beziehungen. Die Psychologinnen beschreiben zudem ein starkes Verlangen - zur Gruppe dazugehören zu wollen - beim viktimisierten Kind als möglichen Ursache für Bullying-Attacken.Während Heike Blum propagiert nach "erfolgreicher" Durchführung des No Blame Approach sei "Alles wieder gut", hat sich weder am Machtungleichgewicht und -missbrauch, noch an der grundlegenden Respektlosigkeit gegenüber dem Opfer irgendetwas verändert. Das viktimisierte Kind ist nach den im Mobbingprozess erlittenen Schikanen zusätzlich Opfer wohlmeinender unqalifizierter Erwachsener und seiner eigenen Anpassungsscham geworden. Es wäre wissenschaftlich zu evaluieren, inwieweit durch die Fehlreaktionen, die der No Blame Approach impliziert, eine sekundäre und tertiäre Viktimisierung des schikanierten Kindes durch vermeintliche "Helfer" vorliegt.Mobbing und No Blame Approach können kurz-, mittel- und langfristig erhebliche negative Konsequenzen für die seelische Gesundheit - nicht nur - des viktimisierten Kindes haben!
Brauche dieses Buch im ArbeitsfeldGut erklärt. Praxisorientiert.Gut umsetzbar und jeder der mit Mobbing-Fällen arbeitet findet gute Tips und Hilfe.
...gut zu lesen, hilfreiche Tipps...Wie bei allen Anti-Mobbing-Büchern ist mir allerdings die Darstellung möglicher Fälle/ Ursachen/ Zusammenhänge auch hier etwas zu eindimensional . In den meisten Büchern (so auch hier) wird flott unterschieden in GUT und BÖSE, Opfer und Täter. Dass Opfer mitunter aber auch Täter waren und oftmals sogar noch sind und daher von einer Gemeinschaft oder dem Teil einer Gemeinschaft auch mal negative Rückmeldung bekommen, wird mir auch in diesem BUch zu untergordnet betrachtet.In meinen Augen ist Mobbing etwas, dass in der Kommunikation zwischen zwei Parteien schief läuft - und daran ist in den seltensten Fällen immer nur die eine Partei schuld.Mir fehlt zudem mehr Rat, wenn Eltern Beteiligter kontraproduktiv arbeiten. Dann sind einem oft die Hände gebunden.Ferner hätte ich gut gefunden, wenn mehr darauf eingegangen worden wäre, dass Opfer "gemacht" werden. Gibt es in einer Gemeinschaft ein Opfer, so muss man immer auch überlegen, wo man das opfer stärken muss (und zwar nicht nur unter Mitarbeit der Täter, sondern in ganzheitlicher Betrachtungsweise).Mein Fazit: ein gutes Buch mit einer sinnvollen Vorgehensweise bei Mobbing und dem, was schnell als solches tituliert wird.
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